Deutschlandweit

Alter Schwede

Ein samstäglicher Besuch bei einem schwedischen Möbelhaus gehört definitiv zu denjenigen Aktivitäten, über die schon in Dantes Inferno steht: „Wenn ihr dieses Tor durchschreitet, dann lasst alle Hoffnung fahren!“ Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit. Der eigentliche Wahnsinn dabei hat schon Wochen vorher begonnen mit der postalischen Übermittlung des aktuellen Kataloges.

 

Vor jedem Kapitel steht neuerdings ein ellenlanger Text zu Themen wie Demokratie, Flüchtlingen oder Nachhaltigkeit. Folgt man den seitenlangen Ausführungen, die lediglich die Gender–Thematik und die Massentierhaltung  ausklammern, so hat man unwillkürlich den Eindruck, dass man das Grundsatzprogramm der Linkspartei in den Händen hält. Die Flure, auf denen man mit Hilfe eines dicken Pfeils durch die Ausstellung geleitet wird, sind angesichts der adipösen Leiber, die die überdimensionierten Einkaufswagen mehr oder weniger geschickt mit drei Meter langen Gardinenstangen vorwärts bewegen, viel zu schmal.

 

Nach 90 Minuten IVAR, BILLY und KNORRIG ist eine Stärkung überfällig. Automatisch landet man im hauseigenen Restaurant - nachhaltig, ökologisch und günstig natürlich.

Dort geht es zu wie in einem texanischen Diner, nur schlimmer. Auf drei Ebenen der Tablettwägelchen harren Currywurst Pommes Mayo, Kaiserschmarrn und sonstige Kohlenhydratbomben des Verzehrs durch Familien, die man ansonsten so nur bei Frauentausch im Segment des gehobenen Privatfernsehens beobachten darf.

 

Fühlt man sich selbst - zurecht - mit einem BMI von 28 schon stark übergewichtig, so hat man hier den Eindruck, dass der rundlich anmutende eigene Körper problemlos den Deutschlandachter würde verstärken können. Nach einer 30-minütigen Pause, unterbrochen nur durch die ständigen Durchsagen, dass wahlweise Kevin, Chantal oder Joanna doch bitte aus dem Smaland abgeholt werden wollen, geht es zum Finale furioso.

 

Bezüglich möglicher Einkäufe hat man bei IKEA wesentlich mehr Anlass zum Streit mit der Lebensgefährtin als ansonsten in vier Wochen um die Fernbedienung bei einer Fussball-Weltmeisterschaft.

 

Sollte man es geschafft haben, die riesigen Verpackungen bei der Kasse auf das Band zu wuchten, so steht dem Lackmustest für Alltagstauglichkeit nun unmittelbar bevor.

Sollte man auf die Ladekapazitäten des eigenen PKW vertraut haben-wie der Verfasser -so endet das IKEA-Intermezzo nun spätestens im Fiasko. Teile des Ivar-Regals ragen aus dem Dach, Billy-Komponenten genießen aus dem Kofferraum lugend die frische Luft.

Spätestens wenn einen die Autobahnpolizei auf der A1 zwischen Münster und Kamen rauswinkt weiß man, dass die Schrottregale aus ökologischem Anbau teurer waren als die Scheidung von der Ex.

Es geht um die Wurst!

Glaubt man den Pseudoexperten der Weltgesundheitsorganisation WHO, so könnte der Deutschen liebstes Kind demnächst ganze Landstriche ähnlich entvölkern wie dies zuletzt der Dreißigjährige Krieg oder die Spanische Grippewelle zu Beginn des 20. Jahrhunderts getan haben.

 

Da fliegt am letzten Wochenende ein Asteroid gefühlte 2,50 Meter an der Erde vorbei, High Potentials aus aller Welt als Flüchtlinge verkleidet rütteln an europäischen Grenzzäunen und die FIFA versinkt im Korruptionssumpf, aber die eigentliche Apokalypse droht von ganz anderer Seite. Was sind die ISIS-Terroristen, syrische Fassbomben und Peitschenhiebe nach öffentlichem Küssen in Saudi-Arabien gegen die todbringende Gefahr, die täglich von deutschen Fleischwölfen ausgeht? In einer Risikogruppe mit Asbest, Dioxin, Kernkraft, Pegida und VW-Dieselmotoren; wer jetzt noch Leberwurst verzehrt sollte schon einmal prophylaktisch beim Bestattungs-unternehmer vorsprechen.

 

Fragen über Fragen: Können wir unseren Lieblingsmetzger um die Ecke demnächst wegen Beihilfe zum Mord verklagen? Ist der Wurstbräter vor Karstadt schlimmer als ein fieser Anwalt aus München Grünwald, der eine alleinerziehende Migrantin auf Eigenbedarf verklagt? Werden die Kölner Ermittler Ballauf und Schenk jemals wieder nach einem gelösten Fall entspannt vor der rheinischen Domkulisse eine Currywurst an ihrem Lieblingsstand genießen können? Gelte ich als nach katholisch-kanonischem Recht zukünftig als potentieller Selbstmörder und falle dem Jüngsten Gericht anheim, wenn ich zum wurstgeschwängerten Pausenbrot greife?

 

Sollte die böse Vermutung deutscher Politmagazine nun doch stimmen, wonach der Fleischer so ziemlich alles in die Wurst rührt, was noch als Separatorenfleisch in der Kühlkammer herumliegt oder ist die WHO vielleicht doch muslimisch unterwandert, um uns unsere Leibspeise madig zu machen?

 

Dass „vegan“ und „gesund“ auf dem Vormarsch sind ist keine neue Erkenntnis. Kein Biobäcker landauf landab, wo nicht schon frühmorgens bärtige Sowilehrer missmutig in der Schlage stehen, um mit Bescheidwissermine Kürbisbrötchen oder Vollkornbrot zu ordern. Keine deutsche Einbauküche, in der Wok und Salatschleuder fehlen dürfen.

 

Werden wir beim LIDL-Einkauf demnächst an der Fleischtheke mit ähnlichen Sprüchen malträtiert wie die verbliebenen Raucher; müssen wir uns auf Wurstverpackungen einstellen, auf denen in der Agonie befindliche Fleischesser nach Verzehr eines Hotdogs mit dem Tode ringen, untermalt mit WURSTVERZEHR TÖTET in großen Lettern?

 

Ich halte es dagegen mit Wilhelm Busch: „Des Schweines Ende ist der Wurst Anfang!“

Kölle alaaf!

Da hat das Neue Jahr gerade erst begonnen und man hat schon den Eindruck, die närrische Zeit habe bereits angefangen.

 

Gut ins Neue Jahr gekommen? Nun, für viele Frauen dürfte dies kein Problem gewesen sein. „Kölle am Rin“ ist schließlich immer eine Reise wert, solange man die vielbesch-worene Armlänge Abstand zum Nebenmann (Nicht Frau!) einhält. Promiskuitiv veranlagte Frauen mit starkem Hang zum anderen Geschlecht sollten Karneval auf jeden Fall auf der Kölner Domplatte verbringen. Die Chance, angegraben zu werden und die Aussicht auf die „schnelle Nummer“ ist dort scheinbar wesentlich höher als selbst in einem von ausgehungerten jungen Männern frequentierten Bus in der südindischen Provinz.

 

Da müssen diese armen jungen Männer aus dem Irak, Syrien oder Marokko schon mit uns zur Winterzeit das christliche Weihnachtsfest verbringen und dann haben diese angetrunkenen blondierten Tussen in der Silvesternacht nichts Besseres zu tun, als mit halbgeöffneter Bluse und geschminkten Lippen den arabischstämmigen Hilfesuchenden frech ins Gesicht zu lachen. Das geht zu weit! Denkt denn niemand daran, dass diese Menschen aus anderen Kulturkreisen auch ganz normale Bedürfnisse haben! Seine eigene Männlichkeit gibt man ja schließlich nicht einfach am Grenzbaum ab, wo man ohne gültige Papiere einfach so durchgewinkt wird.

Die Ehefrauen sind schließlich mit den Kindern weit weg und die Genfer Flüchtlings-konvention sieht doch auch für diese Schutzbedürftigen humane Bedingungen vor, nicht wahr?

 

Da haben doch einige sogar auf Spickzetteln ihre Anliegen feinsäuberlich ausformuliert, wie vor einigen Tagen noch in der BILD nachzulesen war: „Will fucken“ oder „Große Brüste“, um noch einmal zum Ausdruck zu bringen, dass man sehr wohl bereit ist, die Sprache des Gastlandes zu sprechen, und dann muss man sich dafür auch noch recht-fertigen?

Wenigstens hat unser Freund und Helfer vorbildlich gezeigt, dass multikulturelle Toleranz zu unseren ganz großen Stärken zählt und auch das Innenministerium möchte

niemals dem Verdacht unterliegen, Vorurteile gegenüber Migranten mit arabischem Hintergrund Vorschub zu leisten.

Wer all dies nicht mag, der sollte sich an die designierte Kölner Oberbürgermeisterin mit dem Armlängenvorschlag halten. Schade eigentlich nur, dass potentielle Vergewaltiger irgendwie so selten auf das Gequatsche irgendwelcher Gutmenschentanten (Vorsicht: Unwort des Jahres!) hören mögen - frei nach dem Motto: „Ihr schafft das schon!“

 

Sollten sich im umgekehrten Fall demnächst 100 Topmodels in Köln treffen, um Männer unsittlich zu berühren und mich anzutanzen, dann umgehend Bescheid geben, bitte. Münster-Köln, 1 ½ Stunde mit dem ICE, Maximum!

Hartz IV-und die Welt gehört Dir!

Na ja, ganz so ist es vielleicht dann doch nicht. Ein bisschen mehr Kohle sollten die Scheichs aus Manchester aber dann schon noch überweisen in die mondäne Autostadt, um sich die Dienste dieses belgischen Milchbubis namens Kevin de Bruyne zu sichern. Vielleicht waren die Wolfsburger auch so geschickt, Petra Pau von der Linksfraktion auf die Insel zu transferieren. Die sieht nämlich genauso aus.

Man hat zurzeit den Eindruck, Frau Merkel hat irgendwie den falschen Job ausgewählt. Für knapp 200000 Euro pro anno jeden Tag die Welt retten und auf Interkontinentalflügen Aktenberge fressen bis der Arzt kommt ist irgendwie uncool gegen geschätzte 18 Millionen Jahresbrutto für 50 Scorerpunkte pro Saison.

 

Ich warte allerdings auf den Tag, an dem wir den letzen Liter Erdöl aus dem saudischen Boden gepresst haben und bin anschließend auf die blöden Gesichter der Scheichs gespannt, wenn sie – finanziell ausgebrannt - auf Kamelrücken wieder von Oase zu Oase reiten werden, da sie sonst eher weniger Kreatives im Portfolio haben.

 

Wie gut, dass es endlich wieder losgeht mit der schönsten Hauptsache der Welt. Welcher normale Mitteleuropäer will sich ernsthaft mit irgendwelchen Flüchtlingstrecks beschäftigen, sich von halbgaren griechischen Finanzministern am Nasenring durch die europäische Manege führen lassen oder zusehen, wie die internationale Apotheker-innung in Peking im Rahmen der Leichtathletik-WM ihre Incentives abfeiert?

 

Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens finden im Rechteck des grünen Rasens statt und nicht in Brüsseler Hinterzimmern oder auf Schlauchbooten vor Lampedusa mit eher finster dreinblickenden Flüchtlingen aus Eritrea oder wahlweise Afghanistan.

 

Wir hingegen dürfen uns endlich wieder auf zutätowierte Halbprimaten freuen, die direkt nach dem Küssen des Vereinswappens und anschließender Bekreuzigung zur Winterpause den Verein wechseln; natürlich wegen der neuen Herausforderung, der Sprache und des Wetters. Blabla!

 

Uns erwarten endlich wieder Interviews mit bigotten Managern, die Nibelungentreue zum aktuellen Trainer bekunden und deren Audi A 8 dann am selben Abend noch vor der Villa von Mirko Slomka in Hannover gesichtet wird. Spieler, die in Strafraumnähe nur allzu schnell der Schwerkraft zum Opfer fallen, um dann frisch kuriert das Leder umgehend auf den Elfmeterpunkt zwecks Ausführung zu drapieren sowie infantile Torjubelorgien mit Schnullern im Mund von 19-jährigen brasilianischen Nationalspielern.

 

Wenn der Ball erst einmal rollt, dann vergisst man recht schnell, dass weltweit der Baum brennt, die Griechen weiterhin relativ gechillt vor dem Café sitzen und in Flüchtlings-heimen Koranseiten in der gemeinen deutschen Toilettenspülung landen.

 

Endlich ist die Zeit vorbei, wo man den ganzen Abend schweigend neben der Gattin im Restaurant verbringen musste während man der osteuropäischen Bedienung unentwegt auf den Hintern gaffte oder sich bis Mitternacht mit den Niederungen der deutschen Lohnsteuergesetzgebung herumschlagen musste. Der Ball rollt. Auf geht’s!

Mit Würde schlagen

Auch wenn sich das Rauschen im Blätterwald schon wieder ein wenig gelegt hat, die Aufregung war schon verdammt groß - zurecht. Da erdreistet sich der Papst doch tatsächlich, einen Klaps auf den Po als elterliche Handlungsoption zu legitimieren, wenn dieser doch die eigentlich unantastbare Würde des Kindes nicht verletzten würde. Ja hallo! Geht’s noch? Mit Würde schlagen ist ungefähr so wie Schnitzelorgie im Ramadan oder eine Frau mit nem IQ von über 95 beim Einzeldate mit dem Bachelor.

 

Mit Würde schlagen! Da ist der Weg in den Faschismus nicht mehr allzu weit. Schon ein Wunder, dass noch keine Lichterketten die frühlingsklaren Nächte erhellen, keine Intellektuellen intervenieren und noch keine Schulprojekte initiiert wurden, um dem verstrahlten Nachfolger Petri symbolisch die rote Karte zu zeigen, frei nach dem Motto:

„Wir sind nicht mehr Papst. Schlagen ist scheiße!“

 

Was Hunderttausende Lehrer lieber heute als morgen sofort unterschreiben würden -Schlagen mit oder ohne Würde - ob der verbalen Unflätigkeiten und des dauerhaften asozialen Verhaltens der ihnen anvertrauten Zöglinge ...

Nein, da muss schon der höchste katholische Würdenträger kommen, um uns von den Vorzügen der körperlichen Züchtigung wortgewaltig zu überzeugen. Da hat der Pontifex Maximus, der größte Brückenbauer, gerade mühselig mit seinen megacoolen Auftritten ohne kirchliches Brimborium symbolisch eine achtspurige Autobahn auf die Seite der notorischen Kirchenhasser und Atheisten geschlagen, um sie dann mit einem verbalen Federstrich, einem alaskatauglichen Bulldozer gleich, wieder umgehend einzuplanieren.

 

Was lernen wir daraus? Nein, die Kirche besteht nicht nur aus Päderasten, Protz-bischöfen, schwulen Pastören, Opus Dei und vom Heiligen Geist schwanger gewordenen Haushälterinnen, nun kommen auch noch die Kinderschänder hinzu. „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran. Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich!“, heißt es schon im Markusevangelium. Nun wissen wir auch endlich, wozu. Geahnt haben wir es schon immer...

Gibt es da wirklich keine anderen pädagogischen Maßnahmen als der Griff zum Kleiderbügel oder Kamineisen, um dem leicht defizitären Verhalten der eigenen Brut

angemessen Einhalt zu gebieten? Hat man das Kind nicht mit zum Babyschwimmen

genommen oder etwa gleich auf die Unterwassergeburt verzichtet? Waren die Chakren zwecks Energieflusses nicht genug geöffnet oder haben die überforderten Erzeuger nicht genügend Erziehungsratgeber im heimischen Loft archiviert?

 

Wurde dem gestressten Kind der vorschulische Sinologiekurs verwehrt, die Delfintherapie von unbarmherzigen kinderlosen Vertreterinnen der Krankenkassen nicht genehmigt oder die gemeinsame Mutter-Kind-Kur mitsamt alleinerziehender Mutter nebst neuem Lebensabschnittsgefährten rüde abgeschmettert?

 

Auch der vorsorgende Sozialstaat trägt dazu bei, die Schere immer weiter auseinander klaffen und Eltern verzweifeln zu lassen. Und der Stellvertreter des Herrn auf Erden macht sich obendrein noch zum Lordsiegelbewahrer inhumaner Erziehungsmethoden.

Meine Meinung: Recht hat er!!!

Im Osten nichts Neues!

Kennen Sie den? Als die Nachrichten in den 90er Jahren berichteten, dass einHubble Teleskop einen zweiten Mond entdeckte habe, da fragten die Kinder im Osten besorgt ihre Eltern: „Ein zweiter Mond? Hinter welchem leben wir denn eigentlich?“

 

Alle paar Jahre sollte man den Lackmustest machen und sich persönlich davon überzeugen, ob die Transferleistungen Richtung Osten bessere Ergebnisse bringen als die gigantische Geldvernichtungsmaschinerie am Berliner Flughafen.

 

Schon beim Besteigen des Zuges oder soll man besser sagen-Schienenbusses-Richtung Zone beschleicht einen ein ungutes Gefühl. Auch wenn der Vergleich mit Deportationen in Zeiten von Antidiskriminierung und politischer Korrektheit unstatthaft ist, so erinnert der Vergnügungsfaktor solcher Ausflüge an die dunkleren Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte. Bierselige Männerstammtische, die larmoyant mit zotigen Tiraden glauben den Rest der Fahrgäste beglücken zu müssen, Rentnerehepaare auf dem Weg zu im Osten studierenden Enkelkindern sowie Teenager mit Ohrstöpseln.

 

Nur schwerlich kann man sich auch nach 20 Jahren an die landsmannschaftlichen Idiome gewöhnen, die jenseits der Elbe gesprochen werden und an kosovo-albanische Schüttelverse erinnern.

 

In den Innenstädten der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone dasgleiche Bild wie in westdeutschen Metropolen: Zeugen Jehovas, die uns vor der herannahenden Apokalypse warnen, handysüchtige Teenager weiblichen Geschlechts, Reise-gruppen, in denen Männer mit nervigen Fragen an die jugendlich wirkende weibliche Leitung ihre Profilierungsneurose pflegen.

 

Touristenströme durch Städte wie Erfurt oder Weimar erinnern stark an Tagesauflüge der geriatrischen Kliniken mit Schwerpunkt Demenz oder Altersstarrsinn. Kaum ein Restaurant, in dem sich diese Rentnerhorden nicht über das Kuchenbuffet hermachen und lautstark über Rentenkürzungen beklagen.

 

Junggesellenabschiede mit unansehnlichen Hochzeitsdelinquenten, begleitet von betrunkenen kreischenden Freundinnen oder Saufkumpels mit unfassbar schlecht gereimten T-Shirts und billigem Fusel. Es kostet selbst die durch den Ehealltag abgestumpften Männer jenseits der 40 Überwindung, den völlig Enthemmten einen Schmatzer auf die Wange zu geben um dann wahlweise mit einem Lutscher für 10 Cent oder einem Kondom prämiert zu werden.

 

Ebenfalls spannend zu beobachten, wo EU-Fördergelder und Solidarbeiträge gelandet sind. Es würde manchen Bezirksbürgermeister aus Duisburg Marxloh oder Ruhrort die Tränen in die Augen schießen lassen angesichts leerer Stadtsäckel, wie im Osten auffällig Hausfassaden renoviert worden sind und Schlaglöcher einplaniert wurden.

 

Den ostdeutschen Frauen wird seit jeher-sagen wir mal-ein eher laxer und unkomplizierter Umgang  mit dem anderen Geschlecht nachgesagt. Dies mag einerseits an der vielfach praktizierten Freikörperkultur an den Ostseestränden liegen, andererseits in der Tatsache begründet sein, dass im Osten über Jahrzehnte weniger Freizeitangebote verfügbar waren uns sich die Menschen eher mit sich selbst oder sollen wir sagen dem anderen beschäftigen mussten und somit eher seltener auf die Idee kamen, Urlaubsreisen in die Karibik zu planen oder ausgedehnte Shoppingtouren in Berlin-Mitte zu machen.

 

Ein Club oder Discobesuch im Osten ist auch 20 Jahre nach der Wende noch abenteuerlicher als eine Südamerikaexpedition des 19. Jahrhunderts mit Alexander von Humboldt. Aufgepumpte Bodybuilder, die auf so furchtbare Namen wie Silvio, Ronny oder Heiko hören, deren unheilige Namensgeber in keinem katholischen Katechismus zu finden sind. Bei den zuweilen recht billig aufgemachten Ostmädels gibt es nur wenig Körperfläche, die nicht von Tattoos oder Piercings überzogen wäre.

 

Wer überdies glaubt, nur in der Kölner Altstadt werde man abgezockt, dem sollte man einen Besuch im „Augustiner“ in Erfurt empfehlen: Erinnerte der Sauerbraten in Sachen Konsistenz eher an „Schönen Gruß vom Steinmetz“, so erschließt sich das Geheimnis der angeblich weltberühmten Thüringer Klöße auch bei mehrfachem Genuss nicht. Wein gibt es im Osten übrigens auch, aber er ist auch dort ebenso wenig empfehlenswert wie in den übrigen Regionen Deutschlands und eigentlich nur Deutschlehrern nach korrigierter Klassenarbeit auf der heimischen Loggia zuzumuten. Merke: Das beste am Wein ist das Pils danach!

Neue Männer braucht das Land

 

Die Schauspielerin Marianne Sägebrecht hat vor einigen Tagen einen mehr als interes-santen Vorschlag zur Rettung der hochheiligen Ehe gemacht. Zwei Ehefrauen hat sie für uns Männer gefordert: Eine jüngere fürs Bett, eine ältere zum Quatschen! Endlich mal eine Frau, die nicht gleich mit Mädchenförderung, Gleichstellung und Quotenblödsinn um die Ecke kommt! Was bei uns als Rettung des Abendlandes gefeiert wird ist in cooleren Religionen schon lange Usus. Mehr Spass, weniger Scheidungen und weniger Kopfschmerzen! Prinzipiell gar nicht schlecht gemeint der Vorschlag mit zwei Frauen, aber was sollen wir mit der älteren? Quatschen tun wir - wenn überhaupt - mit unseren Kumpels oder der Dame mit der 0180-Vorwahl.

 

Viele Typen wären allerdings schon froh, wenn sie mal eine einzige abbekommen würden. Ihr Problem: zu lieb, zu nett, zu anhänglich, zu weichgespült! Wer von einer Frau hört: „Du bist lieb, ein ganz toller Typ!“ oder „Mit dir kann man super reden!“ sollte schnellstmöglich seine Sachen packen, ein Flirtseminar besuchen, sich einen Drei-Tage-Bart wachsen lassen und die obersten Hemdknöpfe aufmachen.

 

Auch wenn alle Mädels sich bemühen, das Gegenteil zu behaupten und uns den roman-tischen, verständnisvollen, kinderlieben Frauenversteher als Idealbild ihrer geheimen Begierden verkaufen wollen, so haben diese Aussagen ebenso großen Wahrheitsgehalt, als ob Lance Armstrong Werbekampagnen für Biokost und natürliche Landwirtschaft unterstützen würde.

 

Wer als Mann sein Bad Guy Image in Internetpartnerbörsen ordentlich aufpoliert, kräftige Oberarme als Charaktertugend verkauft und dort fiese Witze über das angeblich schwache Geschlecht reißt, dessen virtueller Postkasten quillt über mit schmachtenden Avancen der Jungakademikerinnen, die anscheinend doch eher auf A...löcher stehen als auf Jogi Löw Verschnitte mit modischem Halstuch. Wer glaubt, im Internet mit Braver Schwiegersohn punkten zu können, mehr als drei Bücher im Schrank sein eigen nennt und noch auf Candle-Light Dinners steht, der ist als zukünftiger Lover sofort „raus“.

Dasselbe Prinzip bei den Jungs im Knast, wo ebenfalls mit jedem neuen Tattoo und jeder nachgewiesenen Körperverletzung die Anzahl der Damen steigt, die den Delinquenten am liebsten noch vor Ablauf der Sicherheitsverwahrung zu ehelichen gedenken.

 

Dabei wird uns doch seit Jahrzehnten von unseren Müttern, der Gesellschaft und den großen Religionen suggeriert, man müsse immer freundlich, tolerant und höflich sein. Nun, dies scheint im Umgang mit vielen vermeintlich aufgeklärten Frauen jedoch nicht unbedingt förderlich zu sein. Schon schwer zu verstehen, dass die Mädels lieber die Siebtfrau von Kachelmann sein möchten als mit einem netten und lieben Weichspüler durch den Stadtpark zu flanieren.

 

Schuld ist natürlich die Emanzipation. Wer heute noch irgendwie männlich daherkommt ist suspekter als V-Leute in der NPD. In Zeiten politischer Korrektheit, in denen sich vor 80000 betrunkenen Fussballfans schwule Spieler outen sollen, muss man sich nicht wundern, wenn Männer mittlerweile Zumba-Kurse besuchen, bei der Geburt des Erstgeborenen Händchen halten und sogar im Bioladen für fair gehandelte Sojakeime in der Schlage anstehen.

 

Bei der Gunst der Damen ist nach wie vor Kohle, Ansehen und Status nicht ganz unwichtig. Wenn man wie Mick Jagger mit einem Fingerschnipser 50 000 Leute zum Nachsingen des Refrains bringen kann, dann ist auch egal, dass die Gesichtshaut an Aufnahmen einer Raumsonde mit Bildern von der Marsoberfläche erinnert. Merke: „Frauen haben zwar keine Ahnung von Autos, komischerweise steigen sie jedoch immer in das richtige ein!“

 

Dabei müsste uns doch die Schulzeit schon eine Lehre gewesen sein. Schon damals waren es die ätzenden Typen, die in der Schulhofecke knutschen durften, als unsereiner staunend mit Cordhose, Bottom-up und Panini-Heftchen unterm Arm daneben stand und zusehen musste, wie die heißesten Bräute, von denen wir nicht einmal gewagt hätten, eine Pelikan Patrone für unseren Füller zu erbitten, von Typen abgeschleppt wurden, mit denen wir nicht einmal hätten Mikado spielen dürfen.  

 

Dasselbe Bild später an der Uni. Wer sich billigen Sex erhoffte, nur weil man der Sitz-nachbarin im Seminar die halbe Hausarbeit schrieb oder ganze Kisten Bücher aus der Unibibliothek zum Auto schleppte, war auf dem Holzweg. Man musste enttäuscht zusehen, wie irgendein Drummer mit Stoffmütze oder ein abgefahrener Studien-abbrecher mit Dreadlocks bei den Damen im 1-Zimmer Apartment landete, währendman selbst mit seinen „netten“ Kumpels seinen Liebeskummer im Tequilarausch zu ertränken versuchte. Was wir daraus lernen können: „Das Leben ist hart, aber ungerecht!"

Mit null Promille im Großraumwagen?

 

Vor einem Jahr wurden wir im Großraumwagen der Deutschen Bahn zufällig Zeuge, als ein Mann seiner Tochter (vermutlich Charlotte oder Philine!) so laut aus einem Kinderbuch über Stunden vorlas, dass ein genervter Reisegast dem intellektuellen Ansinnen lautstark Einhalt gebot. Wahrhaft großes Kino! Endlich einmal sekunden-langes Schweigen im Großraumwagen. Selbst stillende Mütter und ins Laptop vertiefte Assistenten der Geschäftsleitung erschraken ob so ungewöhnlicher Zivilcourage und öffentlich zur Schau gestellter Intoleranz. Darauf war erst einmal eine Dose Bier fällig. Aber nur eine.
Denn jeder Mann weiß wie schwierig es ist, bei gefühlten 270 Kmh im ICE zwischen Köln und Frankfurt nach fünf Halben auf Stammtischfahrt zielsicher die viel zu enge Öffnung der Sanitäranlagen (Hinsetzen ist für Warmduscher!) zu treffen. Trotzdem will dieses liebgewonnene Ritual archaischer Männlichkeit kaum jemand ernsthaft missen. Politiker hingegen diskutieren tatsächlich Alkoholverbot in Zügen. Wegen Fussballprolls und so! Werden Raucher in Deutschland schon schlimmer verfolgt als Kommunisten im Amerika der 50er Jahre, so sind nun die Gelegenheitstrinker auf der „to do list“ profilierungssüchtiger Politiker ganz oben. Ohne Sechserpack einen normalen Zug besteigen? Bitte nicht! Wie soll man nüchtern den normalen Wahnsinn auf bundesdeutschen Bahnsteigen sonst ertragen?
Kaum im Bahnhof angekommen muss man mitansehen, wie kreischende weibliche Doppelkopfrunden Mitte fünfzig Eheringe in Tupperdöschen verstauen und alberner daherkommen als Heerscharen pubertierender Teenies  beim Weihnachtswichteln. Auch die coolen Yuppies aus der Medienbrache haben die Bahn mittlerweile als Fortbewegungsmittel entdeckt. In der linken Hand den Coffee to go, Headset auf dem Kopf, Laptoptasche cool um die Schulter hängend, Süddeutsche in der rechten Hand. 
In den Großraumwagen, wo sich eine Mixtur all jener Zweite Klasse Reisenden trifft, die ein buntes Potpourri des Bevölkerungsdurchschnitts darstellen, der übliche Anblick: Albern wirkende Outdoorjunkies mit Kindern im Brustgurt, die den gesamten Zug gefühlte 10 mal rauf und runter wandern, bis sie einen Platz gefunden haben, wo sie ihre etwa 1,50 hohen North Face Rucksäcke deponieren können. Rollkragenpulloverträger in schwarz, die ihre Designerbrille in Architekturzeitungen vertiefen, larmoyante ostdeutsche Rentner sowie ökogestylte Vegetarierinnen, die lauthals über die Vorzüge nachhaltig gefertigter Holzspielzeuge schwadronieren. Lehrerehepaare auf dem Weg zur Tochter, die irgendwo in Heidelberg oder Tübingen Ur-und Frühgeschichte oder wahlweise Deutsch und Pädagogik auf Lehramt studiert. Im Bordrestaurant hingegen die üblichen Vertreter der Mittelschicht, die, penetrant nach Rauch riechend, von der Toilette kommen sowie grölende Fussballfans, die „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ anstimmen. Das ganze bei Bockwurst und Pils für 6,50.
Selbst hastig von Stammtischkollegen gereichter Ouzo aus Plastikbechern schafft es nicht, einen ad hoc in einen Zustand zu versetzen, in dem soviel Elend auszuhalten wäre. Nimmt man im Großraumwagen nur kurz den Stöpsel aus dem Ohr, so wird man lediglich von der Schaffnerin mit ostdeutschem Einschlag freundlich aber bestimmt aufgefordert, die Fahrausweise zu zeigen. Noch jemand zugestiegen?



Eine großartige Mixtur an Menschenkindern, das sich täglich ein Stelldichein in deutschen Zügen gibt, vereint in der unverständlichen Abscheu gegenüber dem freundlichen Zugpersonal und den radebrechend vorgetragenen Durchsagen mit versucht anglophilem Zungenschlag des Lokführers: Sänk ju for trävelling wiz Deutsche Bahn... Na denn, Prost!

O zapft war's

 

Ein Wochenende auf dem Münchner Oktoberfest hat seine Reize, aber eigentlich sind es ja ihre Reize, mit denen ausnahmsweise mal nicht gegeizt wird. Männer, vergesst ganz schnell Stringtangas, bauchfreie Tops, Piercings im Intimbereich und solcherlei Kinderkram, mit dem man uns Männer seit Zeiten der sexuellen Revolution scharf zu machen gedenkt.

 

Auch Miniröcke, Bikinis, Wonderbras sind nicht nur irgendwelche modischen Acce-ssoires, sondern Waffen, mit denen uns die Damewelt seit Urzeiten bekriegt und die letztlich nur von schwulen Designern ersonnen worden sind, um uns Männern die Kohle aus dem Portemonnaie zu leiern. Was allerdings auch eigentlich immer gelingt.

 

Ganz anders ein Dirndl! Glaubte man früher, dass nur Maria und Margot Hellwig in so einem Spießerteil die Hallen rocken können, so sieht man heute ab Mitte September selbst schon Mädels aus dem Physik LK in den vielen Festzelten landauf landab ver-schwinden-mit Handtäschchen versteht sich-, um den Jungs in den feschen Lederhosen zu zeigen, wo „der Bartholomäus den Most holt!“ Push-ups gibt es übrigens bei jeder Dirndl-Bestellung gratis dazu. Wer oben rum nicht ganz so üppig bestückt ist wie Barbara Schöneberger oder Christine Neubauer, für den oder besser gesagt die kann Abhilfe geschaffen werden. Selbst androgyn daherkommende flachbrüstige Damen mit dünner Modelfigur machen mit dem pushup eine Metamorphose durch, die sie glatt als Oktoberfestbedienung qualifizieren würde.

 

Das Dirndl hat alles, was uns Männern Spaß machen kann. Es verdeckt nicht nur lästige Tattoos und Bauchnabelpiercings. Überflüssige Pfunde fallen nicht sofort auf, Mutter-male in DIN-A5 Format werden geschickt cachiert, Operationsnarben vom Fett absaugen oder diversen Kaiserschnitten bleiben verborgen, bis man dann dem Auserwählten hinter dem Wiesenzelt in Alkohollaune vorzeigt, was sich unter soviel feinem Stoff tatsächlich verbirgt.

 

Außerdem weiß man/Mann, wo man dran ist. Eine Schürze mit Schleife rechts bedeutet, dass man zwar anbebaggert werden möchte, jedoch eigentlich vergeben ist. Eine Schleife links signalisiert, dass man frei ist und sofort angebaggert werden möchte. Eine Schleife in der Mitte soll zeigen, dass man noch Jungfrau ist, jedoch war es gänzlich unmöglich, bei gefühlten 200000 weiblichen Gästen am letzten Oktoberfestwochenende eine Dame mit solch einer ungewöhnlichen Schleifenbindung ausfindig zu machen.

 

In den Bierzelten-wenn man denn hineinkommt-herrscht anarchisches Treiben. Nach dem zweiten-in der Regel halbvollen Maß-verbrüdert man sich mit Menschen, deren sozialen Status man sonst nur aus RTL 2 Serien kennt und man küsst Frauen, die man sonst noch nicht einmal Michel Friedmann oder Mitt Romney an den Hals gewünscht hätte.

 

Durch soviel Erotik angefeuert geben nun auch die Herren der Schöpfung Vollgas und zeigen, was sie draufhaben. Wer glaubt, ein Maß auf Ex leeren zu können, stellt sich einfach auf einen Tisch und versucht unter lautem Gejohle der Zuschauer, das Glas in einem Zug auszutrinken. Wer es nicht schafft, der wird unter üblen Schmähgesängen verabschiedet und hat bei den Damen garantiert nichts mehr zu melden. Dirndl hin oder her. Merke: „The winner takes it all, the loser’s standing small.“

 Schlafen kann man in München übrigens komplett vergessen. Unterhalb der normalen Antrittsgagen von Peer Steinbrück kriegt man nicht einmal mehr eine Bleibe von der Größe einer japanischen Duschkabine. Man kann nur hoffen, einen der begehrten Plätze in einer Ausnüchterungszelle zu erhaschen, mit Chefarztbehandlung nach Drogenkonsum auf der Intensivstation zu landen oder neben einer Frau aufzuwachen, die in der Isarmetropole ein Miniapartment für geschätzte 1200 Euro ihr eigen nennen darf. Es bleibt dabei: „Der schönste Fall ist der Beifall, der schönste Schlaf der........tiefe und feste!“