Männer können analysiert werden, Frauen können nur angebetet werden! Oscar Wilde
Liebe Greta, hör auf... Es reicht!!!
Der Papst ist schon dabei, die Glaubenskongregation von einer ad hoc Seligsprechung zu überzeugen. Noch zu Lebzeiten soll die alarmistische Klimaaktivisten aus Schweden in den Genuss der Vorstufe zur Heiligsprechung gelangen. Jetzt schon auf einer Stufe mit Angela Merkel, dem Dalai Lama, Barack Obama und dem Klimamilliardär Al Gore in einer Ahnengalerie mit den besten Menschen dieser Welt in einem Atemzug genannt zu werden; dies hat vor ihr wohl noch niemand außer Margot Käßmann geschafft.
Wie kommt diese gesinnungsethisch einwandfreie Dame eigentlich immer in die entferntesten Destinationen dieses Globus? Woher kommen die Seltenen Erden in ihrem Handy? Weiß sie, dass der anthropogene Anteil an CO2 in der gesamten Atmosphäre nur etwa 0.05 Prozent beträgt?
Egal, die deutschen Medien und viele Eltern, die sich sonst immer über Unterrichtsausfall beklagen, finden es gut. Dieselben Eltern, die sonst genau so wie die Lehrer stolz von dem 39 Euro Ryanair-Angebot erzählen, mit dem man über jeden Feiertag mal eben ganz entspannt halb Europa bereist.
Wie wäre es wohl, wenn die Schüler sich politisch inkorrekt äußerten, bspw. gegen Abtreibung oder millionenfache unkontrollierte Einwanderung, für den Brexit, Trump oder Orban? Der Populismus-oder gar Nazivorwurf seitens des Meinungsmainstreams würde wohl nur einen Tweet lang auf sich warten lassen.
Dass die Schüler während des Unterrichts auf die Straße gehen ist klar. Von der Kanzlerin und vielen Ministern protegiert gehen auch viele Lehrer mit, die sonst um Viertel nach sieben morgens anrufen müssten, um den Schulleitungen mitzuteilen, dass ein akuter Schnupfen den Unterrichtseinsatz an jenen Tagen unmöglich macht.
Dieselben Schülerinnen, die von Daddy mit dem SUV ihren Pferdeanhänger am WE von einem Reitturnier zum nächsten schleppen lassen und nach dem Abi wahlweise ganz Neuseeland oder Australien mit dem Flieger bereisen machen Klimademos. Schüler, die in ganzen Busladungen bei jedem Autobahnhalt über Fast Food-Ketten hereinbrechen und massenhaft ihre Pausenbrote im Mülleimer entsorgen, um beim hauseigenen Bäcker etwas Süßes zu ordern.
Mit dem Einhalten von Regeln hat unsere Kanzlerin ja schon seit längerer Zeit ihre Probleme. No-bail out, Dublin-Abkommen und Artikel 16a des GG sind für sie nicht alternativlos.
Was würde Frau Merkel sagen, wenn die Piloten zur Klimademo gingen statt ihren Urlaubsflieger wie sonst nach Ischia in den Golf von Neapel zu steuern?
Was würden einige Ministerinnen sagen, wenn ein naher Angehöriger aus Mangel an Krankenpflegern und Nachwuchschirurgen nicht operiert werden könnte aufgrund einer Teilnahme an FridaysforFuture?
Wie verrückt muss ein Land geworden sein, dass simples Schule schwänzen adelt, aber jedes Parkvergehen mit aller Konsequenz bis nach Karlsruhe verfolgt? Was ist los, wenn die besten jeweils gebauten Motoren von der Straße verbannt werden sollen, aber jede Krötenwanderung notwendige Trassenbauten von Nord nach Süd torpediert mit Bürgerbegehren? Wie bigott sind wir, wenn dringend benötigter Klimaschutz als Feigenblatt für pure Ideologie und naive Träumerei instrumentalisiert wird?
Weitere Vorschläge für den modernen Zeitgeist: Angstfreies Makramee gegen Rechts, tibetanische Achtsamkeitsübungen für die über 90 verschiedenen Geschlechter, öffentliches Urinieren gegen Auftritte der AfD sowie 1. Mai-Parties für den Genderstern.
Schöne Woche noch, muss los. 12 Uhr vorm Rathaus, Demo für vegane Haxen beim Oktoberfest.
Merz-der Frühling kommt!
Auch als gebürtiger Sauerländer fällt es schwer, die Volten des neuen Kanzlers auch nur in Ansätzen nachzuvollziehen. Dass wir vor Wahlen belogen werden, ok. Das ist überall so, außer in den USA. Da wird vorher gesagt, was Sache ist und dass das eigene Land first kommt, dies sollte in den meisten Staten der Welt natürlich ebenso sein. In Deutschland ist dies nicht immer so. In Afrika bekommen auch Regierungen Millionen von uns, die die Kohle für eigene Beddürfnisse raushauen oder einfach in ihre Programme schreiben, dass man Schwule töten müsse, ganz im Ernst. Der Friedrich hat ja nun seine Versprechen gebrochen, so verschuldungstechnisch, was ja vorher schon klar war. Jeder, der sich den Zustand der Bahn als auch nur der Bundeswehr näher angeschaut hat wusste, dass unter einer Billion da nichts zu machen ist. Brücken, soziale Sicherungssysteme, Digitalisierung, Entbürokratisierung erwähnen wir vorsichtshalber mal gar nicht, weil wir dem Friedrich nichts Böses wollen.Er konnte es halt nicht wissen, da man im Sauerland nur Schützenfeste feiert und man auch bei Blackrock in der Blase sitzt, aber in einer gut bezahlten wenigstens. Aus geopolitishen Gründen muss jetzt alles geändert werden. Na klar, dass Trump ein irrlichternder Vollidiot ist mit zuweilen menschlichen und fachlichen Defiziten, ist völlig neu, damit konnte der Rest der Welt nicht rechnen. Dass auch Herr Putin keine Waffen an der Grenze zu Polen akzeptieren würde im Rahmen der Ost-Erweiterung, ist ebenso verwunderlich wie Hipster Cafes in Berlin-Friedrichshain. Wenn man zudem noch die Grünen anbetteln muss,die man monatelang mit Herrn Söder als Landesveräter bezeichnet hatte, dann muss man folgern. Herr Merz, Sie sind der falsche Mann. Mit 28,6 Prozent sollten Sie schnell Platz machen für ehrliche und integre Persönlichkeiten mit Rückgrat und Ehrlichkeit. Trump, Putin und Benny mögen schreckliche Typen sein, aber man weiß wenigstens, wo man dran ist. Man darf gespannt sein, ob wenigstens Steuersenkungen kommen und Zurückweisungen an den Grenzen, natürlilch nur in Absprachen mit anderen Ländern. Frau Weidel wird dies genau beobachten, so viel steht fest, Herr Bundeskanzler. Ob Flüchtlinge mit einer Verbrecherliste vom Kanzleramt bis zum Oval Office noch vom kleinen Baggerfahrer alimentiert werden müssen über Jahre, daran entscheidet sich die Gretchenfrage: Friedrich, wie halten wir es mit den Versprechen? Bis zu Goethes Osterspaziergang ist nicht mehr viel Zeit. Die Merkelianer mögen sich freuen, da der Kurswechsel nicht sttattfindet, aber die Millionen Enttäuschten bei der AfD wird man so nicht zurückholen können. Schade eigentlich, aber eigene Schuld. Frohe Ostern!.
Demut
Welch ein altmodisches Wort-welch Anachronismus in Zeiten, wo Tugenden nur noch dann zählen, wenn sie Offenheit, Buntheit ,Vielfalt und Toleranz lauten.
Dabei ist Demut eigentlich etwas ganz Großartiges, das einen erden kann und einem in regelmäßigen Intervallen vor Augen führen mag, dass eigentlich nichts auf dieser Welt selbstverständlich ist, weder Gesundheit, noch das tägliche Frühstück oder das einfache Zubinden der Schnürsenkel mit den eigenen Händen. Wenn man über mehrere Wochen in einer Uniklinik gelegen hat und einem nach einem akuten epileptischen Krampfanfall ein Hirntumor in einer siebenstündigen Kopf-Op entfernt wurde, dann beginnt man spätestens, die Dinge des Alltags für sich neu zu justieren und manches in Frage zu stellen, auch wenn der eigene, eher ungesunde Lebenswandel nicht unbedingt zur eigentlichen Grunderkrankung beigetragen hat.
Sich über Wochen zwischen Himmel und Hölle zu befinden, von anderen Menschen komplett abhängig zu sein, auf Pathologenberichte zu warten, die einem die eigenen Überlebenschancen mitteilen und mit dem eigenen Tod gerungen zu haben; dies alles sind Dinge, die man nicht ständig braucht und unbedingt längerfristig Bestandteil des normalen Alltag sein müssen. Selbst die Anrechenbarkeit einer möglichen Schwerbehinderung im Rahmen des Lohnsteuerantrages, die die Aussicht auf kostenlose Beförderung in öffentlichen Verkehrsmitteln wegen allgemeinen Fahrverbots in Aussicht stellen, sind nicht dazu angetan, bösartig eingestuften Tumoren-medizinisch Raumforderungen genannt-irgendetwas Positives abgewinnen zu wollen.
Dennoch tragen sie dazu bei, das eigene Leben kritisch zu hinterfragen, Anwaltstermine zwecks Absprachen bezüglich Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten ad hoc anzuberaumen und nicht alles immer als selbstverständlich zu betrachten, was nicht selbstverständlich ist. Der morgendliche Gang ins Bad zum Beispiel: Ich hätte mir niemals vorstellen können, wie sehr man sich darüber freuen kann, um 7h morgens einen Waschbottich mit Waschlappen und etwa 25 Grad heißem Wasser genießen zu dürfen oder einfach ein normales Krankenhausfrühstück zu goutieren, dass nicht im entferntesten an einen Brunch im "Adlon" oder "Vier Jahreszeiten" erinnern mag. Man wird bescheiden, wenn man nach der Versetzung in ein künstliches Koma durch den Notarzt schon nach den ersten Zuckungen den Rubikon fast überschritten hat und das Jenseits schon zum Greifen nahe war. Karrierepläne, Fussballergebnisse, Newtonmeter des nächsten avisierten Traumautos, alles relativiert sich in Sekundenbruchteilen und wird zur Randnotiz im plötzlichen Gefühlschaos medizinischer Irrungen und Wirrungen, die noch Minuten vor Antritt des Notfalls unendlich weit weg schienen.
Aber es sind nicht immer nur die anderen, die es erwischt und die mit Blaulicht zur Liegendanfahrt der Klinik transportiert werden müssen. Auf einmal ist man selbst betroffen und kann dann nur hoffen, dass man über Familie, gute Freunde und ein ordentliches Netzwerk verfügt und in gute Hände gerät. Denn nun is man komplett abhängig von vielen wildfremden Menschen, die sich mit aufopferungsvoller Hingabe im Rahmen Ihres Berufs um einen kümmern; seien es Krankenschwestern, Ärzte, Transporteure, Physios, Dienstleister, Reinigungspersonal, oder sonstiges Klinikpersonal, das Ihr hohes berufliches Ethos dem Dienst am Menschen Tag und Nacht zur Verfügung stellt.
Man lernt viel über sich und viel über andere im Rahmen eines solchen Krankenhausaufenthaltes. Wie verwöhnt man eigentlich ist, wie vieles man jeden Tag als selbstverständlich hinnimmt, dass man im Grunde in vielerlei Hinsicht privilegiert ist und dass man in Deutschland trotz verspäteter Züge, zuweilen überhöhter Dioxinwerte in Eiern oder manipulierter Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen im Paradies lebt und in jedem anderen Land der Welt angesichts der medizinischen Grundversorgung schon längst in der Kiste gelegen hätte. Man wird ganz schnell geerdet und bemerkt, dass man von Gott abhängig ist und letztlich er es ist, der den Daumen senkt oder einem noch eine Chance gibt, das eigene Leben neu beginnen zu dürfen.
Wer jemals davon geträumt hat, sich von einer wesentlich jüngeren Frau duschen zu lassen, dem sei gesagt, dass es kein reines Vergnügen ist, von einer 17-jährigen Schwesternschülerin in dem Behindertenbad komplett entkleidet und dann abgebraust zu werden. Es ist eine völlig irrige Vorstellung, diese notwendigen medizinischen Hygienehandlungen sexuell zu konnotieren und darauf die ganze Nacht hinzufiebern. Zumeist ist es dieselbe Person, die kurze Zeit später den Ballonkatheder aus der Blase entfernt, ein ebenso unrühmliches wie schmerzhaftes Prozedere, welches man nicht unbedingt als vergnügungsteuerpflichtiges Unterfangen bezeichnen mag. Dass man zudem über den ganzen Körper mit Blutergüssen versehen ist und selbst die erfahrensten Schwestern kaum in der Lage sind, noch eine einzige vernünftige Stelle zwecks notwendiger Blutentnahme zu finden versteht sich von selbst und gestaltet den weiteren-von viel Monotonie geprägten Aufenthalt in einem Krankenhaus- nicht unbedingt besser.
Wenn man schon bei der Entlassung bemerkt, dass man die 5 anfänglich verlorenen Kilos durch die Kohlenhydratvöllerei in den ersten zwei Wochen nach der eigentlichen OP schon wieder zugenommen hat, dann mag man sich zwar schon wieder ein Stück Alltag zurückerobert haben, vernünftige Vorsätze zur weiteren Genesung und Gesunderhaltung sehen dennoch komplett anders aus, gerade auch vor dem Hintergrund der Fastenzeit, die man eigentlich nutzen wollte, um dem inneren Schweinehund die rote Karte zu zeigen. "Genieße jeden Tag als sei es Dein letzter", "carpe diem" oder "Der Weg ist das Ziel-Sprüche" braucht man ebenso wenig wie das unselige Gefasel irgendwelcher Selbsthilfegruppen, die einen häufig noch kranker machen als man es ohnehin schon ist.
Achtsamkeitsjoga mit Resilienz kann für viele Menschen eine Lösung sein, für andere ist es fast schlimmer als die Hosenanzüge unserer Kanzlerin. Welch Quintessenz man ziehen sollte aus solcherlei Ereignissen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, ausser: "Selbst die beste Krankheit taugt nichts!!" Mehr fällt mir dazu nicht ein. Ein bisschen mehr Demut vor dem Leben, ein bisschen mehr Gottvertrauen, Beziehungen pflegen, dem Partner sagen, wie wichtig er ist, Respekt vor vielen verschiedenen Berufsgruppen entwickeln und dankbar für die kleinen Dinge des Lebens zu empfinden. Mehr bedarf es eigentlich gar nicht.
Die goldene Stadt
Wer in den 80ern nach Prag reiste, der führte in der Regel nichts Gutes im Schilde. Entweder man hatte ernsthafte Eheprobleme oder litt unter nachhaltigem Alkoholabusus, dem man dort unter Verwendung geringer Entgeltbeiträge erfolgreich frönen konnte angesichts des Wechselkurses.
Wenn man mit dem Herrenstammtisch einige Jahrzehnte später ebenjene Destination aufsucht, so steht auch nicht unbedingt Kulturbeflissenheit oder überbordendes Interesse an der Geburtsstadt Kafkas auf der Agenda der abzuarbeitenden to dos, sondern es sind eher die niederen Instinkte männlicher Vorstellungskraft, die einen schon um 3 Uhr morgens zwecks Erreichung des gebuchten Billigfluges den Wecker stellen lassen.
Bei der Zimmeraufteilung im Hotel stellen sich auch Endvierziger morgens um neun Uhr nicht besser an als kreischende Gesamtschülerinnen auf dem Schulausflug in den Harz. Der eine schnarcht, der andere hat eine Duschphobie sowie nur ein T-Shirt für vier Tage, der nächste meint, mit seinen morgendlichen Toilettengängen den gesamten Hotel-komplex in eine apokalyptische Schwefelhölle verwandeln zu müssen. Allesamt Eigenschaften, die es im Nachhinein erstaunlich erscheinen lassen, dass es solcherlei Gemütern überhaupt irgendwann einmal gelungen ist, eine einigermaßen zurech-nungsfähige Person weiblichen Geschlechts von den eigenen, spärlich vorhandenen Vorzügen überzeugen zu können.
Dass einige der Mitkombattanten nach erster durchzechter Nacht schon gegen gefühlt 8 Uhr morgens frisch rasiert und erfolgreich geduscht am Frühstücksbuffet sitzen mag an postseniler Bettflucht liegen oder aber einfach unnormal sein, der Gruppendruck, ebenjenes Verhalten adaptieren zu müssen, wird dadurch jedenfalls nicht unbedingt geringer und lässt einen nach gefühlten drei Stunden Schlaf schon wieder zur letzten Unterhose im Koffer greifen.
Dabei hat die Stadt einiges zu bieten. Gefühlte 1000 verschiedene Biergärten sowie die viel gepriesene Karlsbrücke, die man mit gefühlt der Hälfte der chinesischen Staats-bevölkerung täglich diverse Male passiert.
Die böhmische Küche ist der sächsischen nicht unähnlich und daher nicht dazu angetan, es neben Weight Watchers und Low Carb in die erste Reihe der sinnvollsten Maßnahmen zur Verringerung des eigenen Körperfettanteils beizutragen.
In den Diskotheken der tschechischen Metropole das gleiche Bild wie überall auf der Welt, wo in alkoholgeschwängerter Atmosphäre männliches Balzgebahren auf weibliche Anmut trifft. 21-jährige Studentinnen der höheren Lehrämter ziehen Caipirinha mit überdimensionierten Strohhalmen aus blumenkübelgroßen Cocktaileimern, die zuvor von blässlichen Jünglingen und deren spärlichem Taschengeld geordert wurden mit dem Ziel, den Auftakt zu einer von vorehelichem Geschlechtsverkehr geprägten Nacht einzuleiten.
Angesichts des demütigenden Habitus seitens der Damen, mit denen die Jünglinge eine Abfuhr nach der anderen kassieren ist man fast geneigt zu intervenieren, um die Jungs vor weiterem Schaden zu bewahren; andererseits genießt man den Anblick der untauglichen Versuche zur Kontaktaufnahme in der apodiktischen Gewissheit, dass man nicht nur selbst nicht in der Lage war, erfolgreich beim anderen Geschlecht zu landen, sondern auch Vertreter anderer Ethnien ein ähnlich erbärmliches Bild bei der unseligen Anbaggerei abgeben können.
Prag hat zwar neben der Karlsbrücke noch einiges zu bieten, jedoch sind die Preise für halbe Liter immer noch auf einem Niveau, dass einem jegliche Lust auf einen Museums-besuch oder die vielen anderen Kulturhighlights der Moldaumetropole schnell vergeht und man sich im Grunde von einem Biergarten zum anderen schleppt, um hinterher nicht sagen zu müssen, dass man das gute Kontinentalklima nicht für Aktivitäten im Freien genutzt habe.
Umzug-Nein danke!
Ab 40 sollte man vieles nicht mehr tun. Umziehen gehört definitiv zur ultimativen Top 5 der No Gos auf der Liste der Midlife Crisis Torheiten. Früher sagte man: „Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt!“ Es ist schlimmer. Schon die eigentliche Packaktion im Vorfeld führt einem schonungslos vor Augen, dass der eigentliche Hausstand zur einen Hälfte aus Müll besteht, zur anderen Hälfte aus unfassbar unansehnlichen Mitringseln aus fernen Urlaubsdestinationen oder Gastgeschenken, die man sich nicht getraut hat zu entsorgen.
Die anstehende Veräußerung gebrauchter Möbel bei ebay-Kleinazeigen ist ebenfalls ein Abenteuer mit Herzrhythmusstörungspotential, zumindest wenn man ernsthaft geglaubt hat, dass man 10 Jahre alte Sofas noch zum halben Preis würde verkaufen können. Der Zahn wird einem schnell gezogen nach den ersten 50 emails ohne Anrede oder geradebrechten Telefonaten mit Einstiegen wie : „Du mir bringen“ oder „Warum ich zahlen für benutzt?“ Sollte man einen Abnehmer mit Interesse gefunden haben, so gilt es diesen zu pampern und zu hofieren bis zur Selbstverleugnung.
Glaubt man unseren Nachrichten, die uns immer zu suggerieren suchen, dass breite Bevölkerungsschichten vor der kollektiven Verarmung stehen so verwundert es schon, dass selbst gute Stücke mit Retrocharme im Sperrmüll landen müssen, da auch in Studenten-WGs unter nagelneuem IKEA-Chic oder BO-Konzept gar nix mehr geht.......
Der eigentliche Umzug hingegen ist ein „Klacks.“ Früher rekrutierte man den gesamten Freundeskreis Monate vorher in der Hoffnung, dass am Unzugstag wenigstens ein kleines Häuflein Aufrechter nicht wegen Rückens oder Krankheit der Kinder kurzfristig absagte. Heute leistet man sich ein Möbelunternehmen mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fürs gute Gewissen des urbanen Bürgertums.
Schmeißt man den gesamten Hausrat mit einer Frau zusammen, so muss man gewaltig aufpassen, überhaupt ein einziges Möbelstück in das gemeinsame Domizil hinüber-zuretten. Es fällt schwer, nach Jahren des Singledaseins wieder Sachen abends wegräumen zu müssen, nicht sichtlich angetrunken mit der Fernbedienung in der Hand sanft auf dem Sofa einzunicken oder den Müll derart zu entsorgen, so dass auch Katrin Göring-Eckhardt nachts ruhig schlafen könnte.
In der durchgentrifizierten Nachbarschaft einer Universitätsstadt trifft man nach einem Umzug alles, was ein konservativ liberaler Mensch so sehr liebt. Computernerds mit Wollmützen, Oberstudienräte für Deutsch und Geschichte, die den Müll sorgsam trennen und Soziologieprofessoren, die Antifaaufkleber auf jeder Laterne anbringen zu glauben müssen.
Das allerschlimmste am Unzug sind jedoch die gefühlten 25 Termine im Telekomshop zwecks Umstellung des Vertrages. Um die Vertragsdetails zu durchdringen benötigt man ein abgeschlossenes Jurastudium mit Prädikatsexamen, den mit englischen Abkürzungen angereicherten Tiraden der Sales Managerin im dazugehörigen Shop zu lauschen erscheint plötzlich schlimmer als eine gemeinsame Nacht mit Ingrid Peters von den Grünen oder unserer Bundeskanzlerin. Umzug-Nein danke!